Newsübersicht

Geballte Gründungsinspiration in der Fachhochschule Wedel

Rund 30 Vertreter:innen aus Unternehmen, Startups, Politik und Gesellschaft sind der Einladung der Gründungsplattform Startup Bridge gefolgt und am Freitag, 9. Dezember, in der Fachhochschule Wedel zusammengekommen. Unter dem Titel „Connect Create Challenge your business“ sorgten mehrere Speaker:innen für Input in den Bereichen Intra- und Entrepreneurship. Zwischen den Programmpunkten nutzten die Teilnehmenden aus der Metropolregion Hamburg die Chance, sich mit Personen zu vernetzen, die vor ähnlichen Herausforderungen in Bezug auf das Thema Gründung stehen. „Die Veranstaltung hat die FH Wedel als Standort für Gründungskultur und Innovation gestärkt und dem Teilnehmerkreis die Möglichkeit gegeben, sich in offener Atmosphäre auszutauschen“, sagt Prof. Jan-Paul Lüdtke, Projektverantwortlicher für die Gründungsförderung der Hochschule. „Unserem Ziel, die FH Wedel zu einem Ort zu machen, der die Herausforderungen von Unternehmen und Startups in Bezug auf Innovationen bestmöglich unterstützt, sind wir einen großen Schritt näher gekommen. Für die Startups der FH Wedel „toern“, „Drain“ und „Dorfupdate“ war die Veranstaltung eine gute Gelegenheit, mit Vertreterinnen und Vertretern namhafter Unternehmen wie novomind, CrossEngage oder der German LNG Terminal GmbH ins Gespräch zu kommen.“ Nach der offiziellen Begrüßung durch Prof. Eike Harms, Präsident der FH Wedel, stimmte Tim Buchholz, Gründer von Restartup und Top-Management Consult, die Teilnehmenden auf den Nachmittag ein. In seiner Keynote „Why you need to restartup“ gab er den Zuhörenden wichtige Impulse mit auf den Weg. Im Workshop „Platz für Innovation: Bedarfe an ein Gründungs- und Technologiezentrum an der FH Wedel“ stellte Prof. Lüdtke den Sachstand der Planung eines GTZ im Kreis Pinneberg vor. Vor dem Hintergrund des hochschulpolitischen Engagements in dieser Angelegenheit sammelte er die Bedürfnisse der Partnerunternehmen der Hochschule an ein solches Zentrum ein. Anschließend wurden gemeinsam Ideen entwickelt, welche Angebote ein GTZ unter Einbindung der Ressourcen der Fachhochschule erbringen kann, um auf die Anforderungen einzugehen und einen Mehrwert in der Region zu stiften. Das größte Bedürfnis der Unternehmen ist die Vernetzung mit Studierenden bzw. Gründer:innen. Um diesem Wunsch zu begegnen schlugen die Teilnehmenden Speed-Datings, regelmäßige Netzwerktreffen und einen Stammtisch in den Räumlichkeiten des GTZ vor. Das Partnernunternehmen OTTO baut mit der Venture Client Unit „OTTO DOCK 6“ die Zusammenarbeit mit Startups aus. Senior Venture Client Managerin Julia Kunstmann stellte dieses Modell im Workshop „Das Corporate-Startup Interface, gemeinsam in eine goldene Zukunft“ vor und tauschte sich mit den Teilnehmenden zur funktionierenden Zusammenarbeit von Startups mit etablierten Unternehmen aus. OTTO identifiziert mit der Innovationseinheit DOCK 6 besondere Herausforderungen im Unternehmen, für die Startups mit geeigneten Lösungen gesucht werden und mit denen eine schnelle und effektive Zusammenarbeit gestaltet wird. Im Workshop ergab sich eine spannende Diskussion, wie diese Probleme identifiziert werden, und ob auch typische Einkaufsabteilungen noch besser für die Situation und Bedürfnisse von Startups sensibilisiert werden sollten. Das Event wurde von der Startup Bridge gemeinsam mit dem Wedeler Hochschulbund veranstaltet, über den bereits heute zahlreiche Unternehmen der Hamburger Metropolregion die FH Wedel unterstützen. 

Industrie 4.0 praktisch erleben

Theorie und Praxis verbinden – dieser Herausforderung nimmt sich die Fachhochschule Wedel in Zukunft in Form eines offenen Industrie 4.0-Labors an. Die theoretischen Grundlagen werden um Praxisvorlesungen sowie Labor- und Projektaufgaben ergänzt, sodass die Studierenden von einem umfassenden Zugang zum Themenbereich Industrie 4.0 profitieren. Industrie 4.0 hat sich als eines der relevantesten Themen im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen an der Fachhochschule Wedel entwickelt. So ist der Anteil der Abschlussarbeiten mit starkem Bezug zu Industrie 4.0 von ca. zehn Prozent im Jahr 2016 auf 35 Prozent im Jahr 2021 angestiegen. In der Lehre wurde dieser Trend durch die Implementierung des Themenbereichs studiengangsübergreifend in verschiedene Veranstaltungen aufgegriffen. Bislang wird in den Lehrveranstaltungen fundiertes Grundwissen zum Themenbereich Industrie 4.0 vermittelt, das eine solide Basis für eine konzeptionelle Abschlussarbeit bietet. Für praktischere Tätigkeiten und Abschlussarbeiten fehlt häufig der Bezug und damit auch das Selbstbewusstsein bei den Studierenden. Praktische Prozesse kennenlernen Hier knüpft das offene Industrie 4.0-Labor an. Zentraler Bestandteil wird ein niedrigschwelliger Industrie 4.0-Demonstrator, der verschiedene Technologien implementiert, wie beispielsweise Sensorik, Mikroprozessortechnik sowie Netzwerk- und Cloud-Zugang. Anhand des Demonstrators lassen sich Konzepte wie der digitale Zwilling, cyberphysische Systeme oder Predictive Maintenance veranschaulichen. Die Finanzierung des Vorhabens ist durch die „Freiraum 2022“-Förderung der Stiftung Innovation in der Hochschullehre gesichert. Mit der Fördersumme von rund 140.000 Euro wird die Hardware für den Demonstrator sowie die Beschäftigung einer Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters abgedeckt.

Digitale Gründungen vorantreiben

Die Fachhochschule Wedel ist zukünftig im Netzwerk StartUp SH integriert und treibt gemeinsam mit 13 weiteren Institutionen den Gründungsgeist in Norddeutschland voran. Der Fokus der Vorhaben für die nächsten eineinhalb Jahre liegt auf digitalen und nachhaltigen Gründungen sowie der Stärkung der Gründungs- und Innovationskraft in der Corona-Pandemie. „Mehr erfolgreiche Gründungen im digitalen Bereich – das ist unser Ziel als Hochschule mit IT-Ausrichtung“, sagt Prof. Eike Harms, Präsident der FH Wedel. „Um dies zu erreichen, arbeiten wir eng mit opencampus.sh und der Fachhochschule Kiel zusammen und freuen uns, Synergien herzustellen und die Bereiche IT und Digitalisierung gemeinsam weiter zu entwickeln." Gemeinsam entwickeln die drei Projektpartner einen Mikroabschluss in Digital Entrepreneurship. Das Programm im Umfang von 15 ECTS-Punkten soll Teilnehmenden aus Schleswig-Holstein sowie umliegenden Bundesländern offenstehen. „Start-ups mit digitalen Produkten haben andere Herausforderungen als Gründungen, die ihren Kundenzugang und ihre Produktverkäufe nicht primär digital abbilden“, erklärt Prof. Florian Schatz, Studiengangsleitung E-Commerce. „Mit dem neuen Programm wollen wir Studierenden mit einer digitalen Gründungsidee das notwendige Wissen gebündelt vermitteln. Angedacht sind Module zu Geschäftsmodellen für digitale Start-ups, E-Business, E-Commerce, Prototyping und Software-Entwicklung für Start-ups.“ Das standortunabhängige Programm soll über die bestehenden lokalen Angebote der Gründungsförderung, wie der Startup Bridge an der FH Wedel, hinaus, neben der Wissensvermittlung und Stärkung der eigenen Fähigkeiten zu einer besseren überregionalen Vernetzung beitragen. Über StartUp SH Das innovationsorientierte Netzwerk StartUp SH wurde 2017  ins Leben gerufen, finanziell gefördert vom Land Schleswig-Holstein sowie der Europäischen Union. Mehr als 500 Gründungen sind bisher entstanden. An diesen Erfolg anknüpfend wird das Projekt nun für weitere anderthalb Jahre mit einer Summe von 2,7 Millionen Euro aus Mitteln der Förderinitiative der EU-Kommission REACT finanziert. Zusätzlich investieren die Projektpartner insgesamt weitere 900.000 Euro. Die entwickelten Angebote sind für die Teilnehmenden kostenlos und unterstützen in der frühen Phase einer Gründung, von der Entwicklung der ersten Idee, über den Bau von Prototypen, dem Zugang zu Netzwerken bis zu den ersten Schritten in den Markt.

Pressestelle

Termine